Cleverer Text

Ich sitze hier und versuche, einen cleveren Text zu schreiben. Angestrengt, ein Thema zu finden, wobei meine Einfälle bobgleich durch den Eiskanal meiner Hirnwindungen schnellen.

Wie Schachfiguren stelle ich die Worte auf und verschiebe sie, um sie taktisch richtig zu platzieren. Überlege mir, ob Schachspieler ein Beruf für mich wäre, bis ich merke, dass ich keine Ahnung von Schach habe. Ich verwerfe den Gedanken, so wie ich die Figuren umwerfe…umwerfendes Spiel, das Spiel mit der Sprache.

Mit meinem morphologischen Heimlich-Handgriff umklammere ich den Sinn, um anschliessend mit Wort und Witz kräftig in die Bauchdecke in Richtung Zwerchfell zu drücken – bis Tränen vor Lachen fliessen. Vorsicht Rutschgefahr! Doch es bleibt trocken. So trocken wie mein Humor oder die Unterhose eines katholischen Priesters, der einem Mädchen die Beichte abnimmt und dabei überlegt, dass Geschlechtsangleichungen vielleicht doch nicht so verwerflich sind, wenn es bedeutet, dass fehlgeleitete Mädchen zu Jungen heranwachsen könnten.

Es nützt nichts: Ich sitze hier und versuche, einen cleveren Text zu schreiben.